Mein Debüt „Nur kurz leben“ soll mit Hilfe einer Crowdfunding (gesprochen: Krautfanding) Kampagne finanzielle Unterstützung für Lektorat und Korrektorat bekommen.
Für mich schon seit Jahren ein Begriff, stelle ich beim erzählen über die geplante Kampagne immer wieder fest, dass viele noch nie davon gehört haben oder der Sache nicht trauen, weil sie ihnen fremd ist. Darum schreibe ich diesen Artikel, um die Frage „Krautwas?“ zu beantworten und eventuell das Unbehagen gegenüber Crowdfunding nehmen zu können.
Was ist Crowdfunding
Zu deutsch übersetzt ganz einfach: Gruppenfinanzierung.
Was bedeutet, dass eine Gruppe Menschen ein bestimmtes Projekt finanziell unterstützt.
Die Projekte als auch die Beträge können dabei ganz unterschiedlich sein: Von technisch innovativen Erfindungen, über die Eröffnung eines Geschäfts bis zu verschiedenen kreativen Projekten, für beispielsweise Filme oder Bücher, oder das Geldsammeln für einen neuen Spielplatz in der Gemeinde, ist fast alles denkbar. Die Beträge starten im Einstelligen Bereich und können, je nach Projekt und erforderlicher Summe für die Umsetzung, bis in den drei- bis vierstelligen Bereich gehen. Der Betrag ist den teilnehmenden Unterstützenden aber weitestgehend freigestellt – dazu weiter unten bei den Dankeschöns mehr.
Warum denn dieses Crowdfunding?
Da haben die KampagnenstarterInnen der Projekte natürlich alle unterschiedliche Gründe, aber gemeinsam haben die Projekte, dass sie in der Regel Kosten mit sich bringen.
Manchmal können diese nicht ohne weiteres von den KampagnenstarterInnen getragen werden, der erforderliche Kredit wurde nicht gewilligt oder man hat sich bewusst gegen einen Kredit auf Grund der Zinsen und anderer Abhängigkeiten entschieden. Besonders kreative Projekte, wie zum Beispiel Musikalben, Filme, Bücher oder Kunstprojekte, verursachen Kosten, ehe sie überhaupt angeboten werden können und Gewinn bringen. Auch kann mit einer Crowdfunding Kampagne vorab getestet werden, wie ein neuartiges Produkt überhaupt beim Endkunden ankommt, ob Interesse besteht und es erfolgsversprechend fortgeführt werden kann.
Für die Unterstützenden auf der anderen Seite, ist es eine gute Möglichkeit ein Projekt von Anfang an zu begleiten, für die finanzielle Unterstützung ausgefallene und oftmals limitierte Dankeschöns zu erhalten und tiefere Einblicke in die Entstehung zu gewinnen, die oft sonst im Verborgenen bleiben. Darüber hinaus sorgen die Unterstützenden auch dafür, dass sich jemand verwirklichen und Erfolg haben kann.
Ich selbst habe auch schon einige, vorwiegend kreative, Projekte unterstützt und kann euch sagen, es ist ein tolles Gefühl solch motivierten Menschen zu helfen und zuzusehen, wie sie ihre Ideen vorantreiben. Fast wie selbst mit anpacken.
Und was passiert mit dem Geld?
Auf der Projektseite wird für gewöhnlich erklärt, was genau mit den Einnahmen über die Kampagne umgesetzt werden soll. Üblicherweise werden sogenannte Dankeschöns angeboten. Man wählt eines dieser Dankeschöns zu einem bestimmten Betrag aus oder hat auch die Möglichkeit einen freien Betrag zu übermitteln, ohne ein Dankeschön zu erhalten, und sagt somit Unterstützung zu. Dieser Betrag wird aber erst vom Konto oder der Kreditkarte abgebucht, wenn die Kampagne erfolgreich war.
Als erfolgreich gilt die Kampagne, wenn sie den Betrag erzielen konnte, der zur Umsetzung des Projekts nötig ist. Vorher wird nichts bei den Unterstützenden abgebucht. Und auch, wenn die Kampagne nicht erfolgreich sein sollte, wird nichts abgebucht.
Die Dankeschöns
Der Betrag mit dem man unterstützen möchte, kann entweder frei gewählt werden oder aber man wählt eins der angebotenen Dankeschöns zu einem vorgegebenem Preis aus.
Diese können so umfangreich und kreativ wie die Projekte selbst sein. Meist werden die Produkte selbst angeboten, die mit der Kampagne unterstützt werden sollen, diese aber oft in tollen Variationen die exklusiv nur für Unterstützende erhältlich sind und nach der erfolgreichen Kampagne so nicht mehr erhältlich sein werden.
Bei einer Kampagne für einen Film könnte ein Dankeschön beispielsweise eine Komparsenrolle sein, während es für ein Geschäft eventuell Gutscheine fürs spätere Shoppen geben kann.
Und dann?
Wenn die Kampagne erfolgreich war, werden die Gelder der Unterstüzenden abgebucht und an die ProjektstarterInnen ausgezahlt. Nun kann das Projekt umgesetzt werden. Das dauert in der Regel nicht länger als sechs Monate, wird aber beim jeweiligen Projekt immer angegeben.
Die Unterstützenden erhalten ihre gewünschten Dankeschöns und die dazugehörige Rechnung oder ihre Spendenquittung. Und das war’s!
Wie kann man sonst noch unterstützen?
Um die Kampagne erfolgreich umsetzen zu können, braucht das Projekt zwischen all den anderen Projekten Sichtbarkeit. Darum über das Projekt reden, es in den sozialen Medien wie zum Beispiel Facebook und Twitter teilen, erzählen, wie toll man es findet und dass man gegebenenfalls selbst unterstützt hat, es per Mail an Freunde und Bekannte schicken, die interessiert sein könnten.
Zeigen, dass es einen interessiert, denn so steckt man andere vielleicht mit diesem Interesse an.
Habt ihr noch Fragen? Lasst sie mir in den Kommentaren.
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