Mechanical Moth sind ein Electro/Darkwave Musikprojekt aus Hessen, aktuell bestehend aus Ivy und Tandrin.
Wie würdet ihr eure Musik einem Außerirdischen beschreiben, der keine Ahnung von Genres und ähnlichem hat?
Ivy: Unsere Musik überschreitet wiederkehrend die Grenzen dessen, was man von ihr erwarten würde. Sie bildet eine Schnittstelle aus gut tanzbaren, eingängigen Rhythmen, die der Masse gefallen kann sowie experimentellen Klängen, Einflüssen aus vergangenen und gegenwärtigen Stilen. – auch gesanglich. Mit jedem Album erfinden wir einen Teil von uns neu und behalten dennoch unseren ganz eigenen, unverkennbaren Charakter bei.
Tandrin: Akustische Atmosphären wie am Ereignishorizont eines Schwarzen Loches, gepaart mit dem treibenden Rhythmus eines Millisekundenpulsaren und unterlegt mit den wehmütigen Melodien eines Kometen, der bald unausweichlich in einer Sonnencorona verglüht.
Könntet ihr euch vorstellen auch mal in ein anderes Genre auszubrechen? Country, Musical, Schlager, … (Warum oder warum nicht?)
Ivy: Das tun wir bereits immer wieder. Wir verwenden regelmäßig Rhythmen und Sounds aus verschiedenen Stilen wie dem Blues, dem Hip Hop oder anderen elektronischen Richtungen. Gesanglich testen wir Neues aus, lassen unsere Stimmen von Synths verändern oder lernen neue Techniken. Meine Range liegt ursprünglich im Mezzosopran, nach diversen Kehlkopfentzündungen hat sie sich über die Jahre aber stark verändert. Mein Gesang ist im Soul- Blues-und Rockbereich am stärksten, sehr laut und tief. Brust- und Kopfstimme muss ich zudem völlig voneinander getrennt nutzen, ich klinge wie zwei verschiedene Personen, was ich amüsant finde.
Tandrin: Weder Country, noch Musical, noch Schlager reizen mich instrumental. Vielleicht eher meinen Magen. Zu Country muss ich mich übrigens korrigieren, es gibt da etwas, was sich Dark Country nennt und ich beim Renovieren und bei der Hausarbeit im Hintergrund liebe. Einflüsse aus anderen Musikrichtungen sind bei uns oft integriert. Ich meine, was ist unsere dunkle Szene anderes als eine dunkle Interpretation dessen, was sonst so farbenfroh, ignorant und zuckerverklebt aus dem Radio trieft? Ich hole zum Beispiel aktuell massig Inspirationen aus Elektrosubsparten wie dem Cyberpunk, amerikanischen Gothicelektronicas, die man hier gar nicht kennt und so vielem mehr. Hans Zimmer mit seinem Dune Soundtrack beeindruckt mich aktuell unglaublich, aber ich glaube, der hat das Album zeitlich kaum mehr inspirieren/berühren können. Aber im Allgemeinen spiele ich meine Instrumente und experimentiere, ich treibe die Hardware, Synths z.B., gerne bis zum äußersten, bis sie schon knarzen, rauschen und um Erbarmen flehen. Dann fühle ich mich wohl.
Wenn alles möglich ist: Mit wem würdet ihr gerne mal Musik aufnehmen?
Ivy: Mit The Anix, Blind Channel und Neuroticfish.
Tandrin: Hyper (kennen viele aus dem Cyberpunk2077-Soundtrack), Kloud (Tipp: Virus) und Künstler wie Extra Terra. Da könnte ich viel Neues lernen. Und mit Father, dem Instrumentalisten von Skynd mit seinen äußerst kreativen Sounds. Aber der ist Anonym. Das ist ok. Man kann nicht alles haben.